Jimnyfahren - wieso eigentlich?
Eine Philosophie
Ich will Euch kurz erzählen, wie es dazu kam:

Vor einiger Zeit wurde ich von meinen Freunden Harald und Axel Friedrich zu einem Grundlagentraining in den Offroad-Park Langenaltheim eingeladen.
Mit meinem SUV fuhr ich dort gerade mal die erste Übung und schon beim langsamen Bergauffahren ging nichts mehr - die Kupplung qualmte und ich musste aufgeben.

Da stand aber noch der uralte Suzuki-Vitara, den ich dann fahren konnte. Mit diesem Auto kam ich überall durch und ich kam auf die Idee, mir selbst einen eigenen Geländewagen zu kaufen.

Die Überlegung: für was benötige ich diesen Geländewagen eigentlich?
Die Antwort: um ab und zu mit Gleichgesinnten im Gelände zu fahren, sportlich auszuprobieren, was möglich ist und sich gegenseitig zu helfen, schwierige Passagen zu bewältigen. Und um schöne Tage in der Natur zu verbringen.
Kosten fürs Hobby: was ist bezahlbar?
Das Fazit: die Wahl fiel auf den Suzuki Jimny. Ein kleines Auto mit großer Geländetauglichkeit für wenig Geld.
Dann war es so weit - unser Jimny wurde zugelassen und mit Geländereifen versehen. Die Rücksitze wurden herausgenommen und so erhielten wir Platz genug für 2 Ersatzräder und 2 Speisbütten voller Dinge, die man so im Gelände benötigt.

Wir hatten wieder eine Einladung für eine Expedition im Bayerischen Wald mit
Übernachtung in einer Waldhütte, falls wir diese finden würden.

Die Fahrt von Heidenrod nach Frauenau (586 km) überstanden mein Sohn David und ich (beide über 180 cm gross) erstaunlich gut ohne Rückenschmerzen und irgendwelche Ermüdungserscheinungen.
Dort angekommen empfanden wir uns als ziemlich klein und verloren zwischen den großen Landy's und Jeeps und ich vermute, die anderen Teilnehmer dachten das gleiche.

Mein Sohn meinte, wir sollten doch wieder nach Hause fahren, da wir doch gar keine Chance hätten gegen die "Großen".
Ich selbst verdrängte meine Komplexe, erinnerte mich an frühere Erlebnisse im Gelände.
Durchkommen hiess das Motto, nötigenfalls helfen die Kameraden.
Den Vorgänger des Jimny, den LJ80, testete ich 1979 auf Gran Canaria. Sein Spitzname war damals wohl "Jipsy", also fast schon "Jimny". Das war ein Auto!!:
überall holte man sich an den Ecken und Kanten blaue Flecken; man musste auch aufpassen, dass er in Kurven nicht umkippte - im Gelände war er aber wirklich gut, trotz des damals winzigen Motörchens.
Dann ging es los:

In der Mitte der Kolonne fuhren wir alle Sektionen mit Steilhänge rauf und runter, durch den Bach, Lehmhänge rauf und runter, über tief eingefahrene Waldwege.

Dann kamen wir in eine Kiesgrube und nichts ging mehr. Die Hänge waren einfach zu steil und voll mit losem Geröll.

Die schweren Defender und Jeeps "baggerten" und kamen nicht die Hänge hoch.

Da packte meinen leichten Jimny der Ehrgeiz und er versuchte, mit Anlauf die Steilwand zu erklimmen beinahe. Beim 2. Versuch mit noch mehr Anlauf und Vollgas überwand der Jimny die Steilwand und kam unter grossem Beifallgeschrei oben an.

Jetzt war der Teufel los jeder probierte es mit anderen Fahrtechniken und die meisten kamen doch noch oben an.
Ein richtig schönes Erlebnis, die Kameradschaft wuchs und die Erfolge wurden abends in der Hütte entsprechend gefeiert.

So fanden wir neue Freunde, die wir auch bei späteren Geländefahrten wieder trafen.
Diese schönen Erlebnisse wünschen wir auch DIR - mach einfach mit!!!

Dietmar